In den meisten Regionen der Schweiz werden heimische Getreide in den kommenden zwei Monaten (zwischen Juni – August) geerntet. Dies ist jeweils eine gute Gelegenheit, Getreidekörner direkt vom Landwirt zu kaufen und in geeigneten Behältern bei Dir einzulagern. Weitere Bezugsquellen sind Getreidemühlen, Getreidesammelstellen (Landi), Reformhäuser, usw. Warum Getreidekörner? Getreidekörner haben hervorragende Eigenschaften in Bezug auf Notvorrat. Sie lassen sich problemlos 20-30 Jahre lagern. Mit einfachen Handmühlen oder -quetschen können sie jederzeit bedarfsgerecht zu Flocken oder Mehl verarbeitet werden oder notfalls sogar als ganze Körner direkt gekaut und verzehrt werden. Wenn das ganze Korn verarbeitet und verzehrt wird, führen wir unserem Körper wichtige Vitamine und Ballaststoffe zu. Da Getreidekörner ihre Keimfähigkeit beibehalten, können sie jederzeit als Sprösslinge zum Verzehr genutzt werden. Sprösslinge haben durch den Stoffwechsel beim Keimen im Korn und in den jungen Sprösslingen extrem hohe Vitaminwerte, welche unsere Notnahrung entscheidend aufwerten. Weiter können Getreidekörner als Saatgut für den Getreideanbau genutzt werden oder können als gefragtes Tauschgut beim Tauschhandel eingesetzt werden. Welche Körner sollte ich einlagern? Das hängt primär von deinen Vorlieben ab. Jedes Getreide hat unterschiedliche Eigenschaften und seine ganz spezifischen Stärken. Weizen, Dinkel, Hafer, Emmer, Triticale, Roggen, Einkorn, Gerste sind gängige Schweizer Getreide. Auf was muss ich achten? Idealerweise kaufen wir nur in einem Jahr mit guten Witterungs- und Wachstumsbedingungen. 2021 war ein nasser Sommer mit schlechter Ausreifung. 2022 hingegen bot hervorragende Wachstumsbedingungen mit top Qualität. Die Körner sollten einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 12% aufweisen, um langfristig gut lagerfähig zu sein. Die Preise variieren je nach Korn und Verkäufer zwischen Fr. 1.00-7.00. Am günstigsten ist der Kauf direkt beim Landwirt. Diese Körner sind jedoch nicht gereinigt und enthalten oft noch kleine Strohstückchen, Spreu und Unkrautbestandteile (das ist in der Regel aber unproblematisch). Bei Mühlen finden wir ein gutes Preis-Leistungsverhältnis für gereinigte Körner. In Lebensmittelläden und Reformhäuser ist der Preis unverhältnismässig hoch. Wie sollte ich meine Körner einlagern? Am besten eignen sich 30lt oder 60lt Weithalsfässer. Diese schützen den Inhalt vor Feuchtigkeit, Sauerstoff, Ungeziefer, Nagetieren, etc. und lassen sich gut transportieren und stapeln. Wenn die Körner in mehreren Plastiksäcken abgefüllt in den Fässern gelagert werden, erreichen wir einen noch besseren Sauerstoff Ausschluss und verhindern, dass im Falle einer Verunreinigung der ganze Fassinhalt verdirbt. Um den Sauerstoff vollständig aus dem Fass zu entfernen, kann vor dem Verschliessen ein Teelicht angezündet werden, welches so lange brennt, bis aller Sauerstoff aufgebraucht ist.